Geschichte

Aus Wiki Quartier 21
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Eine kurze Geschichte des Quartier 21

1890 bis 2005

Hamburg am Ende des 19. Jahrhunderts: Die Stadt wächst und besiedelt ihre Vororte. Im südlichen Teil von Barmbek sind bereits große Wohnviertel für Arbeiter entstanden, die aus dem damaligen Wandrahmviertel dorthin umgesiedelt wurden, um Platz für die Speicherstadt zu machen. Das nördliche Barmbek ist hingegen noch überwiegend landwirtschaftlich geprägt. In dieser Zeit benötigt Hamburg ein weiteres Krankenhaus. Es wird geplant und ein Standort in Barmbek ins Auge gefasst, doch dann kommt 1892 die Cholera-Epidemie dazwischen, und der Plan wird beiseite gelegt. Stattdessen werden eilig die bestehenden Krankenhäuser in Sankt Georg und Eppendorf erweitert. Erst 1907 beschließen Senat und Bürgerschaft den Bau eines weiteren großen Krankenhauses in Barmbek zwischen der Fuhlsbüttler Straße und dem Rübenkamp. Der Standort ist ideal, denn ein Großteil der Liegenschaften gehört bereits der Stadt Hamburg. Außerdem ist das Gebiet über die Stadtbahn (heute S-Bahn) und die Straßenbahn zum Ohlsdorfer Friedhof gut angebunden. Es wird geplant und gerechnet, und im März 1910 werden gut 9 Millionen Reichsmark bewilligt. Am Ende steigt die Bausumme dann auf 13,7 Millionen Reichsmark. Im September 1910 beginnen die Bauarbeiten, und am 1. November 1913 wird das Allgemeine Krankenhaus Barmbek eingeweiht. Da ist es zwar noch längst nicht fertig, aber Ende 1915 ist es soweit.

Der Haupteingang zum AK Barmbek mit einem repräsentativen Torhaus und einem Aufnahmegebäude steht am Rübenkamp. Zur Fuhlsbüttler Straße ist das Gelände durch die Backsteinmauer abgeschlossen, dort befindet sich nur ein Hintereingang und die Pathologie mit Seziersälen und einer Kapelle und praktischerweise mit dem von da aus kürzesten Weg zum Ohlsdorfer Friedhof.

Das AK Barmbek wurde in der damals üblichen Pavillon-Bauweise errichtet. Jede Krankheit bekommt ihr eigenes Haus. Das soll verhindern, dass sich Infektionen im ganzen Krankenhaus ausbreiten können. Etliche Gebäude mit Krankenstationen sind identisch. Auf dem unter beschriebenen Rundgang werden wir drei Pavillon-Grundtypen für die Krankenstationen entdecken. Im nördlichen Teil des heutigen Quartier 21 stehen noch 4 „Normal-Pavillone“ mit ihren charakteristischen Kopfbauten. Sie dienen seinerzeit als überdachte, an den Seiten offene Liegehallen zur „Frischluftbehandlung“. Heute sind sie verglast und Teil der Wohnungen. In ihrem Mittelbau befinden sich über die gesamte Breite des Gebäudes Krankensäle und darüber Personalräume. In jedem Krankensaal können 16 bis 18 Patienten untergebracht werden – in etwa halb so viel, wie seinerzeit in öffentlichen Krankenhäusern üblich. In der Südhälfte des Geländes finden wir zwei weitere Grundtypen, nämlich Pavillons mit Terrassen und Veranden an den nach Süden ausgerichteten Langseiten und innen einem Korridor und Krankensäle auf beiden Seiten. Und schließlich ein weiterer Korridortyp mit einem Mittelbau und an jeder Seite einem Anbau, der die Krankensäle aufnimmt und nach Süden ausgerichtet mit Terrassen und Veranden ausgestattet ist. Heute erkennt man diesen Typ an den in Beton angebauten Treppenhäusern.

Das AK Barmbek erfährt in den folgenden 90 Jahren viele Erweiterungen und Veränderungen, es wird im II. Weltkrieg teilweise zerstört, wieder aufgebaut und erweist sich im Lauf der Zeit als unwirtschaftlich. Es ist in die Jahre gekommen, leidet unter einem Sanierungsstau, und die Pavillon-Bauweise ist nicht mehr zeitgemäß. Die vielen mit gehörigem Sicherheitsabstand errichteten Häuser waren zur Eindämmung der Infektionsgefahr ursprünglich sehr sinnvoll, mittlerweile gibt es jedoch gut funktionierende Klimaanlagen, und die Abstände zwischen den einzelnen Gebäuden sind nur noch hinderlich. Auf dem nördlichen Teil des Geländes entsteht daher in ein neues AK Barmbek, und im Dezember 2005 findet der Umzug in das neue kompakte Klinikgebäude statt.

2005 bis heute

Für die übrige Fläche wird nach einer neuen Nutzung gesucht. Im Bieterverfahren setzt sich ein Konsortium aus dem Projektentwickler Hamburg Team, der Baufirma Hochtief und der HASPA durch. Zunächst wird neben Wohnungen der Bau eines Hotels, die Umwidmung in Büros und ein Wissenschaftscampus erwogen. Erst als sich das als wirtschaftlich unvernünftig herausstellt, entsteht für die 14 ha, die nach der Abtrennung des neuen Krankenhauses und der Abtrennung des representative Pathologiegebäudes und des Heizwerks an der Fuhlsbüttler Straße verblieben sind, der Plan für das Quartier 21 mit 587 Wohnungen und 34.900 m² Büro-, Gastronomie-, Praxis- und Gewerbeflächen, mit einer Pflegeeinrichtung und der Radiologie.

Das Gelände wird in 10 Baufelder aufgeteilt. Für die gesamte Fläche wird ein Bebauungsplan aufgestellt und mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Nicht alle Gebäude können erhalten werden, weil die Substanz teilweise zu schlecht ist. Aber 21 Gebäude und die das Gelände umschließende Mauer bleiben stehen, werden saniert und unter Denkmalschutz gestellt. Für das gesamte Gelände gilt ein Ensembleschutz. Auch die parkähnliche Anlage muss für alle Zukunft in ihrer heutigen Gestaltung erhalten bleiben. Auf den Grundstücken der nicht erhaltensfähigen Gebäude entstehen Neubauten mit Tiefgaragen. Auch unter der zentralen Grünfläche, dem Campus, wird eine große Tiefgarage gebaut. Zwischen den Häusern entsteht die vermutlich größte Spielplatzdichte in Hamburg. Das Quartier soll ein idealer Wohnort für Familien mit Kindern werden.

Das Quartier 21 wird zur Fuhlsbüttler Straße hin geöffnet, damit es sich in seine Nachbarschaft in Barmbek Nord integrieren kann. Dafür muss ein Teil der denkmalgeschützten Mauer geopfert werden.

Die Stadt Hamburg regelt im Kaufvertrag mit dem Konsortium, dass für das übergeordnete Quartiersmanagement und die Nachbarschaftsentwicklung ein Quartiersverein zu gründen und von den Eigentümern dauerhaft zu unterhalten ist. Hamburg Team gründet den Verein und überträgt 2011 die Verantwortung an engagierte Nachbarn und Eigentümer.

Ende 2010 ziehen die ersten Bewohner ein und im Sommer 2014 ist das Quartier 21 mit der Eröffnung des Wasserturmpalais vollendet.

Im nächsten Abschnitt zeigen wir die ursprüngliche Nutzung der Grundstücke und Gebäude. Sie waren ursprünglich durchnummeriert. Teilweise sind die Nummern an den Gebäuden noch erhalten.

Rundgang durch das Quartier

Wir machen uns auf einen Rundgang durch das Quartier und nennen die ursprünglichen Nummern und die heutigen Postadressen. Die Karte mit den historischen Nummern der Häuser hilft euch bei der Orientierung.

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Im Lauf der Zeit wurden etliche Gebäude neu genutzt. Wir erläutern hier nur die ursprüngliche Nutzung bei der Eröffnung des AK Barmbek. Ihr könnt gerne recherchieren und die weitere Geschichte eures Gebäudes in weiteren Einträgen ergänzen und schildern, wie es im Lauf der Zeit genutzt wurde.


Unser Rundgang beginnt am früheren Haupteingang am Rübenkamp.


  • Haus 24, das Aufnahmegebäude links am Eingang Rübenkamp.

Es ist heute Teil der INTEGRA Pflegeeinrichtung. Ursprünglich war es mit dem prächtigen, 1971 leider abgerissenen Torhaus verbunden und beherbergte Untersuchungsräume und Wohnungen für Ärzte. Wenn man genau hinschaut, sieht man in der Fassade des Aufnahmehauses und gegenüber in der Fassade des großen ehemaligen Verwaltungsgebäudes (Haus 68) noch die Stelle an der diese Gebäude mit dem abgerissenen Torhaus verbunden waren. Ebenfalls auf dem Gelände des heutigen Integra standen 3 Häuser für die Behandlung von Infektionskrankheiten und in späterer Zeit Schwesternheime.


  • Haus 68 Rübenkamp 148/AKR 4 - 8

Dem Verwaltungsgebäude mit seiner repräsentativen West-Fassade und der Vorfahrt sieht man an, dass es ursprünglich zum Rübenkamp hin ausgerichtet war. Zum heutigen Campus hin ist das Gebäude viel schlichter gehalten. Auf der Seite zum Rübenkamp sieht man auf Höhe des dritten Geschosses noch sechs Puten aus Sandstein. Sie trugen früher jeweils ein Wappen mit dem Namen eines verdienten Hamburger Arztes, z.B. Curschmann. Der Hauseingang am Rübenkamp führte vorbei an einer Pförtnerloge in ein heute noch erhaltenes großzügiges Treppenhaus. Im Erdgeschoss lagen die Kassen- und Aufnahmebüros. Im südlichen Teil waren die Büros der Inspektoren und Oberärzte, ein Sitzungszimmer, die Ärztebibliothek und die Krankenhausapotheke untergebracht sowie die Wohnung des Verwaltungsdirektors. Im Obergeschoss befand sich das Ärztekasino und Zimmer für sechs Volontär- und Assistenzärzte. Im nördlichen Teil befand sich die Wohnung für den Wirtschaftsdirektor und weitere Wohnungen.


  • Die Häuser 18 (AKR 1) 19, 20 (WDW 3-5), 21 (Harkensee 1)

In den Häusern 18 und 19 Uhr waren die allgemeinen medizinischen Abteilungen für Frauen und in den Häusern 20 und 21 für die Männer untergebracht. Es handelt sich um die oben beschriebenen Normal-Pavillons. Später wurden drei Häuser mit einem neu errichteten Gebäude verbunden, das im Zuge der Entwicklung des Quartier 21 abgerissen wurde. Dort stehen heute die Neubauten am Harkensee.


  • Neubauten Harkensee 2-5

Ursprünglich war die Fläche unbebaut. Erst Ende der 1970er Jahre wurde an dieser Stelle eine mit den Häusern 19, 20 und 21 verbundene Aufnahme- und Intensivstation gebaut.


  • Die Häuser 23 und 25 (WDW 2 - 6 und AJL 1)

Das sind die beiden sich am Campus spiegelbildlich gegenüberstehenden „Kostgängerhäuser“. Klingt nach der Unterbringung von armen Leuten, aber das Gegenteil war der Fall. Hier wurden gegen erhöhte Bezahlung betuchte Patienten untergebracht. Die Räume waren daher großzügiger geschnitten, und auch den Fassaden sieht man den Versuch einer Aufwertung an. Als einzige der mit Patienten belegten Häuser sind die Fenster mit Sandstein eingefasst.


  • Haus 22 (WDW 8-12)

Dieses Gebäude bildete zusammen mit dem (auf dem heutigen Campus angesiedelten) Zentralgebäude und seinem Pendant auf der gegenüberliegenden Seite (dort wo heute der Neubau „Schatz im Park“ steht) ein durch Verbindungsgänge verknüpftes Ensemble. Im Haus 22 waren die Heilgymnastik und die Röntgenabteilung untergebracht; das im II. Weltkrieg zerstörte Zentralgebäude war das Badehaus und enthielt Vorlesungsräume, und im ebenfalls zerstörten südlichen Pendant befand sich die rheumatische Abteilung für Männer.

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Haus 22 verbunden mit dem (zerstörten) Zentralgebäude


  • Neubau Schatz im Park (AJL 7 – 9)

Hier stand ursprünglich das Gegenstück zu Haus 22; es war ebenfalls mit dem Zentralgebäude verbunden. Der Neubau wurde von Hochtief errichtet, dem Baukonzern, der auch das Geschäftshaus an der Fuhlsbütteler Straße (und übrigens auch die Elbphilharmonie) gebaut hat.


  • Ehrenmal (Campus)

Ursprünglich sprudelte auf der Mitte des Campus ein Springbrunnen. Erst in den 1920er Jahren wurde dort aus roten Backsteinen das Ehrenmal errichtet, entworfen von Fritz Schumacher, dem Oberbaudirektor, der große Teile des Hamburger Stadtbildes geprägt hat.


  • Haus 50 (Harkensee 6)

Heute leider hinter einer hohen, dichten Hecke verborgen, befand sich früher das Schwesternhaus mit Casino. Es war und ist immer noch ein Schmuckstück. Im Inneren befanden sich wenige Wohnungen für die Oberschwestern und ansonsten ein Speisesaal unter einem großen Oberlicht in einer tonnengewölbten Decke. Außerdem ein Lese- und ein Musikzimmer und eine Bibliothek. Die aufwändige Ausstattung mit Eichenholzvertäfelungen, farbigen Glasfenstern etc drückt die Wertschätzung gegenüber den Krankenschwestern in damaliger Zeit aus. Sie sollten sich in dieser Atmosphäre von ihrem Dienst an den Kranken erholen.

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Der Speisesaal im Schwesternhaus

  • Neubauten Fuhlsbüttler Straße 407-415

Hier stand ursprünglich nichts. Kurios: die heute von den Neubauten umschlossenen alten Wohnhäuser standen dort schon zu Zeiten des AK Barmbek eingepfercht; vermutlich wollten die damaligen Eigentümer ebensowenig verkaufen, wie im Zuge der Entwicklung des Quartier 21 ihre Nachfolger.


  • Haus 47 (heutiges Wasserturmpalais)

Im heutigen Wasserturmpalais waren früher die Wasch- und Kochküche untergebracht. Darüber thronte fast 48 Meter hoch der aus den beiden Pumpenhäuschen gespeiste Wasserturm, der das Krankenhaus mit Hilfe der Pumpenhäuschen mit Wasser versorgte. Zusammen mit dem davor angesiedelten Heizkraftwerk war das AK Barmbek autonom versorgt.


  • Die Pumpenhäuschen

Eines steht sehr präsent am breiten Durchgang zur Fuhlsbüttler Straße mit Dam und Simply Food, das andere steht etwas versteckt am Fußgängerweg zwischen dem Wasserturmpalais und dem Neubau in der nordöstlichen Ecke des Quartiers. Die Verbindung der Pumpenhäuschen zum Wasserturm erkennt man auch an der identischen Dachform der drei Gebäude.


  • Haus 38 (AJL 8 -12)

Hier war eine chirurgische Abteilung für septische Erkrankungen untergebracht.


  • Haus 36 (Fuhlsbüttler Straße 391 – 395)

In diesem Haus wurden psychiatrische und Nervenkrankheiten behandelt.


  • Neubauten am AKR und der AJL

Auf diesem Gelände waren seinerzeit die beiden allgemeinen chirurgischen Abteilungen für Männer und das gemeinsame Operationshaus für Männer und Frauen untergebracht.

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Das zerstörte Operationshaus, verbunden mit dem erhaltenen Stationshaus 29


  • Haus 29 (AKR 3)

In diesem Haus befand sich die allgemeine Chirurgie für Frauen.


  • Haus 26, AKR 10

In diesem Altbau war die Station für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen untergebracht.


  • Haus 27 und 28 (AKR 12,14)

In diesen beiden Häusern befand sich die Gynäkologie mit den Kreissälen.


  • Haus 32, 33 (AKR 18, 20)

In Haus 32 wurden Haut und Geschlechtskrankheiten für Frauen und in Haus 33 für Männer behandelt.


  • Haus 34, 35 (AKR 20, 24)

In Haus 34 war die Tuberkulose-Station für Frauen und in Haus 35 für Männer untergebracht.


  • Die Radiologie

Dort, wo heute die Radiologie steht, befand sich ursprünglich die Chefarzt-Villa. Sie fiel im II. Weltkrieg einem Bombenangriff zum Opfer. Die heutige Radiologie ist ein Neubau aus den 1990er Jahren für die Geburtshilfe und Neugeborenenstation.


  • Die Mauer

Das ganze AK Barmbek war von einer heute noch in großen Teilen erhaltenen Backsteinmauer umgeben. An der Ecke Rübenkamp/Hebebrandstraße sieht man am neuen AK Barmbek noch Reste der historischen Mauer. Rund um das Quartier 21 ist sie weitgehend erhalten, nur zur Fuhlsbüttler Straße hin wurde sie geopfert, damit sich das Quartier 21 in den Stadtteil Barmbek-Nord integriert. Der Erhalt der Mauer ist eine gemeinsame, kostenträchtige Aufgabe aller Eigentümer, die über den Quartiersverein erfüllt wird.

Drei historische Gebäude außerhalb des Quartier 21

Außerhalb des Quartier 21 existieren noch drei historische Gebäude des AK Barmbek.

  • Die „Puellenstation“

Der Name leitet sich aus dem lateinischen Wort für Mädchen „Puella“ ab. In der Puellenstation wurden Prostituierte behandelt, die dorthin von der Polizei eingewiesen wurden. Ärztlich und wirtschaftlich war das AK Barmbek verantwortlich, die Kontrolle übte jedoch die Polizeiverwaltung aus. Das Gebäude steht heute noch an der Ecke Rübenkamp/Hebebrandstraße; dort sind nun Einrichtungen des AK Barmbek untergebracht.

  • Pathologie und Kapelle

Direkt nördlich angrenzend an das Quartier steht ein prächtiges Gebäude mit einer repräsentativen Vorfahrt. Dort war die Pathologie und eine Kapelle untergebracht. Das Gebäude ist ein Kleinod und kann problemlos besichtigt werden, seitdem dort im 2. Stock in den ehemaligen Seziersälen das Glasmuseum der Achilles-Stiftung untergebracht ist. Man muss dorthin die Treppe zu Fuß nehmen. Seinerzeit gab es einen Leichenaufzug.

  • Die letzte Baracke

Weil noch in der Planungsphase für das AK Barmbek der Bettenmangel in den bestehenden Krankenhäusern unerträglich geworden war, wurde von September 1911 bis August 1912 im nördlichen Zipfel des AK Barmbek ein Barackenkrankenhaus gebaut. Ursprünglich als Provisorium gedacht, bliebt es eine dauerhafte Ergänzung. Die letzte, inzwischen renovierte Baracke steht noch auf der Rückseite des Büroneubaus an der Ecke Fuhlsbütteler Straße/Hebebrandstraße. Man findet sie, wenn man hinter der Pathologie an der Kita vorbei durch die Grünanlage geht.

Informationen zu einzelnen Gebäuden

Das Heizwerk

Das Heizwerk Barmbek, heute betrieben von Wärme Hamburg, ist ein bedeutendes Energiezentrum in der Hansestadt. Seine Wurzeln reichen weit zurück, und seine moderne Nutzung spielt heute eine wichtige Rolle in der Versorgung der Hamburger Bevölkerung mit Wärme. Das Heizwerk Barmbek hat eine faszinierende Geschichte, die bis in das frühe 20. Jahrhundert zurückreicht. Seine Architektur fügt sich in das Ensemble des alten Krankenhauses ein. Es wurde errichtet, um das Krankenhaus mit Wärme zu versorgen. In dieser Zeit war die Fernwärmeversorgung eine innovative Lösung, um Wohnungen, Fabriken und öffentliche Einrichtungen effizient zu beheizen. Das Heizwerk Barmbek war Teil einer wegweisenden Entwicklung in der Energieversorgung der Stadt. Während der Kriegsjahre spielte das Heizwerk eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Wärmeversorgung trotz schwieriger Bedingungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Werk modernisiert und an die steigenden Anforderungen einer wachsenden Metropole angepasst.

Heute ist das außen liebevoll restaurierte Heizwerk Barmbek innen ein topmoderner Schlüsselakteur in der nachhaltigen Energieversorgung Hamburgs. Betrieben von Wärme Hamburg, einem Unternehmen, das sich auf umweltfreundliche Wärmeversorgung spezialisiert hat, spielt das Heizwerk eine zentrale Rolle in der Bereitstellung von Fernwärme für Haushalte und Unternehmen. Die Anlage setzt auf moderne Technologien, um Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit sicherzustellen. Durch die Verbrennung von erneuerbaren Energieträgern wie Biomasse oder dem Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung wird nicht nur Wärme erzeugt, sondern auch der ökologische Fußabdruck minimiert. Das Heizwerk Barmbek versorgt in Spitzenzeiten nicht nur Wohngebiete, sondern auch öffentliche Einrichtungen, Schulen und Gewerbegebiete in der Umgebung. Die zuverlässige Versorgung mit Wärme trägt dazu bei, den Komfort der Bewohner zu gewährleisten und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

In Anbetracht der Herausforderungen des Klimawandels und der steigenden Nachfrage nach nachhaltiger Energie wird das Heizwerk Barmbek weiterhin eine Schlüsselrolle in der Energieversorgung Hamburgs spielen. Investitionen in erneuerbare Energien, innovative Technologien und die kontinuierliche Anpassung an neue Umweltauflagen werden die Zukunft dieses wichtigen Energiezentrums gestalten. Das Heizwerk Barmbek steht exemplarisch für die gelungene Verbindung von Historie und moderner Energieversorgung. Es zeigt, wie eine langjährige Einrichtung sich erfolgreich an die aktuellen Anforderungen anpasst und einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leistet.


AKR 14

Vom Gebäude 25 (AKR 14) existieren historische Pläne

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